Neulich bin ich auf eine Doku gestoßen, die mich erst zum Lachen und dann zum Nachdenken gebracht hat. Es ging um einen 18-jährigen Jungen namens Niclas Matthei, der sich selbst „Anzeigenhauptmeister“ nennt. Anfangs dachte ich, das wäre ein Scherz. Aber nein, der Typ meint es ernst – er verbringt seine Freizeit damit, Falschparker in Deutschland zu melden. Er läuft durch die Straßen, bewaffnet mit einer App, und zeigt alles an, was ihm vor die Linse kommt.
Das Verrückte ist, dass ich früher mal jemanden kannte, der einen ähnlichen „Gerechtigkeitssinn“ hatte. Ein Nachbar von mir hat immer die Mülltonnen auf die Straße gerückt, wenn jemand sie falsch geparkt hat. Aber das war eher so ein stiller Protest. Niclas dagegen? Der hat im letzten Jahr 4.000 Anzeigen rausgehauen! Ganz ehrlich, als ich das hörte, fragte ich mich: Ist das jetzt eine Dienstleistung oder eine Art von Fanatismus?
Was mich dann aber wirklich ins Grübeln gebracht hat: Der Junge ist jetzt irgendwie berühmt. Spiegel hat eine Doku gemacht und zack – da ist er, mit seiner Falschparker-App und einem fast schon pathologischen Drang, für Ordnung zu sorgen. Gibt’s nicht genug ernsthafte Themen, über die man berichten könnte?
Ach, bervor ich es vergessen, hier die Youtube Doku von Spiegel über diesen Bengel:
Manchmal frag ich mich, ob wir in einer Zeit leben, in der jeder mit einem ausgefallenen Hobby in den Mittelpunkt rücken kann. Und was das über uns als Gesellschaft sagt.
